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Der FCB wünscht ein Ende der Beschäftigung mit dem künftigen Coach - vergeblich. Lemke übt Kritik, Netzer schürt Erwartungen.
Von Mike Lukanz
München - Vielleicht ist es ganz gut, dass Pep Guardiola gerade erst seit wenigen Wochen seine Deutsch-Kenntnisse aufbaut.
In diesem Stadium dürfte er vielleicht schon unfallfrei einen Kaffee bestellen oder, wie schon nachgewiesen, sich nach dem Zustand anderer erkundigen können ("Wie geht es Jupp?").
Denn beim Blick in die deutsche Presse könnte der 42-Jährige etwas mulmig zumute werden.
Guardiola als Inspiration
Denn ab 1. Juli dieses Jahres wird Guardiola ja nicht nur einfach Cheftrainer eines Bundesligisten.
Er soll, ja, wird dem gesamten deutschen Fußball neuen Glanz verleihen, die Spielkultur der Bayern auf ein höheres Niveau heben und die 36 Trainerkollegen der Ersten und Zweiten Bundesliga inspirieren.
Da kann Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummennige noch so sehr betonen, einen "Trainer" und keinen "Superstar" verpflichtet zu haben.
Die Geister, die sie riefen
Es ist ein mediales Spektakel entbrannt, das bei denen, die es ausgelöst haben, inzwischen auf wenig Gegenliebe stößt.
Uli Hoeneß wetterte rund um den Sieg gegen Greuther Fürth ( Bericht) bereits, dass rund um den Klub "alle durchdrehen", Kapitän Philip Lahm will nun "nicht jede Woche etwas dazu sagen" und für Thomas Müller ist der Name Guardiola "bis 1. Juli, 00:01 Uhr nicht von Bedeutung." (DIASHOW: Der 18. Spieltag)
Hoeneß tut Raul-Gerüchte ab
Insofern verwunderte auch nicht, dass Hoeneß die am Wochenende aufkommenden Gerüchte um die Co-Trainer-Frage - mehrere spanische Sender berichteten, dass Raul als Assistent kommen werde - als "lächerlich" abtat.
Und überhaupt: "Wer jetzt da demnächst die Eckfahnen trägt oder die Bälle aufpumpt, ist mir so egal wie noch was."
Die Geister, die sie riefen. So strategisch weitblickend die Entscheidung pro Guardiola auch gewesen sein mag, so überraschend naiv wirken die genervten Reaktionen der Protagonisten an der Säbener Straße auf den ja durchaus erwartbaren Hype.
Der richtige Zeitpunkt für Guardiola?
Netzer warnt Bayern-Spieler
Und das, was aus Sicht der Bayern jetzt bitte kein Thema mehr sein soll, blieb natürlich auch am Tag nach Hoeneß' Ausbruch weiter Thema.
Für "Bild"-Kolumnist Günter Netzer zum Beispiel ist der Deal des FC Bayern nichts weniger als die "zukunftsträchtigste Verpflichtung aller Zeiten" - was sowohl inhaltlich als auch sprachlich eine höchst bemerkenswerte Feststellung ist.
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Zudem will Netzer wissen, dass die Spieler des Rekordmeisters sich "wundern werden, was sie noch nicht alles können".
Toni Kroos etwa könne "unter Guardiola zu einem Weltstar avancieren".
Lemke kritisiert Zeitpunkt
SPORT1-Experte Thomas Strunz wollte sich am Sonntag im Volkswagen Doppelpass nicht in die Reihe der Claqueure einreihen und warnte:
"Er ist ein toller Trainer, aber ich sehe die Erhöhung dieser Personalie als Problem. Die Erwartungshaltung ist einfach riesengroß, das birgt Probleme."
Lemke sieht Risiken
Willi Lemke, Aufsichtsratsvorsitzender von Werder Bremen, wirft an gleicher Stelle einen anderen Aspekt ein.
"Die Verkündung der Guardiola-Verpflichtung hätte man vorverlegen können - nicht direkt vor den Rückrundenstart. Klar ist das ist ein großartiger Coup, aber ich frage mich, ob der Zeitpunkt der richtige ist", sagte Lemke im Volkswagen Doppelpass.
Der Deal berge "auch Risiken, weil die Erwartungshaltung so groß ist", zudem bringe er den Noch-Coach in eine unglückliche Lage: "Es wird doch kaum mehr über Jupp Heynckes oder über die Mannschaft geredet."
Konzentration aufs Hier und Jetzt
Man darf davon ausgehen, dass der Kommentar seines alten Lieblingsfeindes Hoeneß nicht unbedingt beglücken wird.
Bayern-Trainer unter Hoeneß
Pal Csernai
01.03.1979 - 16.05.1983
Reinhard Saftig
17.05.1983 - 30.06.1983
Udo Lattek
01.07.1983 - 30.06.1987
Jupp Heynckes
01.07.1987 - 08.10.1991
Sören Lerby
09.10.1991 - 10.03.1992
Erich Ribbeck
11.03.1992 - 27.12.1993
Franz Beckenbauer
28.12.1993 - 30.06.1994
Giovanni Trapattoni
01.07.1994 - 30.06.1995
Otto Rehhagel
01.07.1995 - 27.04.1996
Franz Beckenbauer
29.04.1996 - 30.06.1996
Giovanni Trapattoni
01.07.1996 - 30.06.1998
Ottmar Hitzfeld
01.07.1998 - 30.06.2004
Felix Magath
01.07.2004 - 31.01.2007
Ottmar Hitzfeld
01.02.2007 - 30.06.2008
Jürgen Klinsmann
01.07.2008 - 27.04.2009
Jupp Heynckes
27.04.2009 - 30.06.2009
Louis van Gaal
01.07.2009 - 09.04.2011
Andries Jonker
10.04.2011 - 30.06.2011
Jupp Heynckes
01.07.2011 - 30.6. 2012
Pep Guardiola
ab 1. Juli 2013
Dabei ist er in einem Punkt tatsächlich mit Lemke einer Meinung: Ihm wäre es sehr recht, wenn nun wieder über das aktuelle Team geredet würde - und weniger über Guardiola und all das, was er den Bayern, der Liga und dem Land bringen mag.
Hoeneß' Wunsch an alle lautet nun nämlich: "Wir kümmern uns jetzt ganz schnell wieder um die Meisterschaft, die Champions League, den DFB-Pokal."
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