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Der Spanier übernimmt die Bayern. Guardiola entscheidet sich gegen bessere Angebote. Nicht seine erste außergewöhnliche Entscheidung.
Von Christian Stüwe
München - Am Mittwochnachmittag endeten die Spekulationen um die heißeste Personalie der Fußballwelt von einem Moment auf den anderen.
Der FC Bayern München präsentierte mit einem wahren Paukenschlag Josep Guardiola als neuen Trainer. Der Mann, den allen nur Pep nennen, kommt im Sommer und erhält einen Vertrag bis 2016.
In den Tagen und Wochen zuvor hatten sich die Meldungen über dessen Zukunft praktisch überschlagen. ( BERICHT: Guardiola wird Bayern-Trainer)
Noch am Montag zitierten englische Medien einen angeblichen Insider, der versicherte, Guardiola habe sich "100 Prozent für Manchester City" entschieden.
Unterschrift schon vor Weihnachten
Die Verantwortlichen des FC Bayern dürften sich angesichts dieser Meldungen ziemlich amüsiert haben, denn der 41 Jahre alte Erfolgscoach hatte zu diesem Zeitpunkt offenbar schon längst beim deutschen Rekordmeister unterschrieben.
"Die Unterschrift erfolgte um Weihnachten herum. Ich kann mich nicht mehr an das genaue Datum erinnern, es war so etwa am 20. Dezember", sagte Guardiolas Berater Jose Maria Orobitg am Mittwoch der spanischen Nachrichtenagentur "EFE".( EINWURF: Ein großer Tag - auch für die Bundesliga)
Verhandlungen im Big Apple
Uli Hoeneß hatte die Verpflichtung des neuen Trainers offenbar zur Chefsache gemacht, der Bayern-Präsident soll bei den Verhandlungen in Guardiolas Erholungsdomizil New York höchstpersönlich anwesend gewesen sein.( Die Reaktionen auf die Guardiola-Verpflichtung)
Am Montagabend meldete "Sky Italia" den Transfer perfekt, Guardiola sah sich daraufhin offenbar zum Handeln gezwungen.
"Wir haben es veröffentlicht, weil sonst die Spekulationen weitergegangen wären", twitterte Orobitg am Mittwochabend.
Während sich der eine oder andere Trainer durch die Gerüchte geschmeichelt gefühlt hätte, wollte der Spanier Ruhe.
Schweinsteiger: "Guardiola hat eine erfolgreiche Vita"
Gegenentwurf zu Mourinho
Dieses Verhalten passt zu dem Bild, dass der Trainer in der Öffentlichkeit bislang abgab.
In der Dauerfehde mit Real Madrid wirkte Guardiola wie der Gegenentwurf zum exzentrischen Jose Mourinho: ruhig, gelassen, intellektuell.
Dass Guardiola ein etwas anderer Trainer ist, machten sich die Bayern nun offenbar zu Nutze.
Gegen das Geld entschieden
"Er hat sich für Bayern München entschieden, weil der Klub unter allen interessierten Vereinen das beste Projekt war", sagte Orobitg und ergänzte: "Die Bayern waren nicht der Klub, der das meiste Geld geboten hat."
Umfrage
Guardiola zum FCB: Richtige Wahl?
Stattdessen habe er die Bayern "wegen ihrer Organisation, ihrer Möglichkeiten und ihrer Spieler" gewählt.
Nun wird Guardiola der erste spanische Trainer in der Bundesliga. Schon als Spieler bestritt der Mittelfeld-Abräumer ungewöhnliche Wege.
16 Titel als Barca-Spieler
Von 1990 bis 2001 war der Nationalspieler ein Fixpunkt in der Mannschaft des FC Barcelona.
Mit den Katalanen holte er 16 Titel, wurde dann aber vom damaligen Trainer Louis van Gaal aussortiert.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends, als noch kaum ein renommierter spanischer Spieler den Schritt ins Ausland wagte, ging Guardiola nach Italien zu Brescia Calcio und zum AS Rom.
Freispruch im Doping-Verfahren
Nach einer Partie in Brescia im Oktober 2001 wurde bei einer Dopingprobe in Guardiolas Blut Spuren des Steroids Nandrolon nachgewiesen.
Der Mittelfeldspieler wurde gesperrt, zu einer Geld- und sogar einer Haftstrafe verurteilt.
Guardiola beteuerte jedoch stets seine Unschuld und wurde in einem Revisionsverfahren schließlich freigesprochen.
Sport1 Quiz
10 Fragen zum FC Bayern München
Nach der Zeit in Italien ließ er seine Karriere in Katar und Mexiko ausklingen.
Als Student in New York
Ebenso ungewöhnlich war die Entscheidung Guardiolas im vergangenen April nach vier äußerst erfolgreichen Jahren in Barcelona eine Auszeit von einem Jahr zu nehmen.
Er entspannte mit seiner Familie in New York, hörte sich Vorträge an der Uni und fuhr mit dem Fahrrad durch die Stadt.
Gut möglich, dass der Katalane, der bereits Englisch und Italienisch spricht, dort auch bereits begann, Deutsch zu pauken.
Parallelen zu Barca
Nun konnte sich der Trainer, den Zlatan Ibrahimovic in seiner Barca-Zeit abfällig als "Philosophen" bezeichnete, für die Idee des FC Bayern begeistern.
Der Rekordmeister setzt auf Spieler aus der eigenen Jugend und auf familiäre Werte anstelle eines ausländischen Investors und präsentiert eine ganze Region.
Die Münchner scheuten sich in den vergangenen Jahren aber auch nicht, große Summen in die Hand zu nehmen, um die Mannschaft mit herausragenden Spieler zu verstärken.
In diesen Punkte sind die Bayern dem FC Barcelona - Guardiolas bisher einziger Arbeitsstelle als Trainer - ziemlich ähnlich.
Bayern-Trainer unter Hoeneß
Pal Csernai
01.03.1979 - 16.05.1983
Reinhard Saftig
17.05.1983 - 30.06.1983
Udo Lattek
01.07.1983 - 30.06.1987
Jupp Heynckes
01.07.1987 - 08.10.1991
Sören Lerby
09.10.1991 - 10.03.1992
Erich Ribbeck
11.03.1992 - 27.12.1993
Franz Beckenbauer
28.12.1993 - 30.06.1994
Giovanni Trapattoni
01.07.1994 - 30.06.1995
Otto Rehhagel
01.07.1995 - 27.04.1996
Franz Beckenbauer
29.04.1996 - 30.06.1996
Giovanni Trapattoni
01.07.1996 - 30.06.1998
Ottmar Hitzfeld
01.07.1998 - 30.06.2004
Felix Magath
01.07.2004 - 31.01.2007
Ottmar Hitzfeld
01.02.2007 - 30.06.2008
Jürgen Klinsmann
01.07.2008 - 27.04.2009
Jupp Heynckes
27.04.2009 - 30.06.2009
Louis van Gaal
01.07.2009 - 09.04.2011
Andries Jonker
10.04.2011 - 30.06.2011
Jupp Heynckes
01.07.2011 - 30.6. 2012
Pep Guardiola
ab 1. Juli 2013
Das Ende der Ruhe
Vieles deutet also daraufhin, dass der FC Bayern und Guardiola gut zueinander passen.
Ob dies wirklich so ist, wird sich in der zweiten Hälfte des Jahres zeigen.
Mit der Ruhe, die Guardiola momentan genießt, dürfte es dann aber auf jeden Fall vorbei sein.
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