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Guillem Balague, Biograf des künftigen Bayern-Trainers, erkennt bei SPORT1 überraschende Parallelen - und mögliche Probleme.
Von Thorsten Mesch
München - So nah wie Guillem Balague ist dem künftigen Bayern-Trainer kaum einer gekommen.
Josep Guardiola, der Journalisten sonst keine Einzel-Interviews gibt, hat dem spanischen Fußball-Experten für dessen Biografie "Another way of winning" seine Gedankenwelt geöffnet.
Balague war dann auch nicht überrascht, als sich der ehemalige Erfolgscoach des FC Barcelona für den FC Bayern entschieden hat (DIASHOW: Guardiolas Karriere).
"Er ist ein Fußballromantiker", erklärt er bei Bundesliga Aktuell auf SPORT1: "Er liebt die Tradition. Davon hat Bayern eine ganze Menge. Und er freut sich, Teil dieser Tradition zu sein."
Im SPORT1-Interview geht Balague Guardiolas Erfolgsgeheimnis auf den Grund, lotet mögliche Probleme beim neuen Arbeitgeber aus - und entdeckt überraschende Parallelen zum großen Rivalen Jose Mourinho.
SPORT1: Waren Sie überrascht darüber, welchen enormen Nachhall die Verpflichtung Pep Guardiolas durch den FC Bayern in ganz Europa hatte?
Guillem Balague: Nein, überhaupt nicht. Ich toure momentan durch den Norden Englands, um mein Buch über Pep Guardiola vorzustellen. Ob in Leeds, Liverpool, in Schottland, Irland oder Nordirland - überall lese ich vor etwa 300 bis 600 Leuten. Die Menschen sind total begeistert von dem, was Pep und der FC Barcelona repräsentieren. Sie bewundern ihn und das, was er erreicht hat. Er und Barcelona - das war ein fantastischer Cocktail. Das fasziniert die Menschen.
SPORT1: Auch Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge war gleich beim ersten Treffen mit Guardiola von dessen Persönlichkeit und Aura gefangen. Was ist die besondere Magie des Pep Guardiola?
Balague: Er ist nicht nur ein guter, sondern ein großartiger Trainer. Die meisten seiner Entscheidungen sind richtig. Aber sein größtes Talent ist ein anderes: Er hypnotisiert dich mit seinen Worten, seinem Charisma und bringt dich damit dort hin, wo er dich haben will. Das hat er mit Spielern gemacht, mit Journalisten - und auch mit mir. Ich bin ein Fan von Espanyol Barcelona und als ich begonnen habe, das Buch zu schreiben, war ich also nicht in Barca oder in Pep verliebt. Aber ich habe seinen Wert erkannt.
Der richtige Zeitpunkt für Guardiola?
SPORT1: Guardiola hat Charisma, aber man konnte zuletzt lesen, er hätte in seiner letzten Zeit in Barcelona Probleme mit einem anderen starken Charakter gehabt: Jose Mourinho. Wie würden Sie die beiden vergleichen?
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Balague: Ich habe dem Vergleich der beiden ein ganzes Kapitel gewidmet. Sie haben sehr viel gemeinsam. Viel mehr als beide zugeben würden. Sie sind sich sehr ähnlich in der Art, wie sie mit der Mannschaft umgehen, wenn auch mit unterschiedlichen Mitteln.
Guardiola schützt seine Spieler, um die beste Leistung aus ihnen herauszuholen. Mourinho liebt es zu kämpfen und liebt die Verschwörung nach dem Motto: Die ganze Welt ist gegen uns. Mourinho führt einen Psycho-Krieg, der dich umbringen kann. Seine Art hat große Wirkung erzielt, auch bei Pep. Aber das würde er nie zugeben.
SPORT1: Man hört, Guardiola könne sehr gut mit Stars umgehen. Ist das seine größte Stärke?
Balague: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Das ist der schwierigste Teil der Arbeit eines Trainers in einem Verein wie Barca. Carles Rexach, Ex-Barca-Coach und früher Assistent von Johan Cruyff, hat einmal gesagt: 30 Prozent der Trainerarbeit sind auf dem Platz, der Rest hat mit dem Umfeld und dem Umgang mit den Spielern zu tun. Pep hat es geschafft, das beste aus den Spielern herauszuholen und ihnen das zu geben, was sie brauchen.
Aber am Ende ist er so enorm fordernd, wenn auch auf eine nette Art, dass die Spieler ihm nicht mehr richtig zugehört haben und er zu der Erkenntnis gekommen ist, dass es es die richtige Entscheidung ist, Barca zu verlassen.
SPORT1: Guardiola war von 2008 bis 2012 Barcas Chetrainer, Lionel Messi war ab 2009 vier Mal in Folge Weltfußballer. Hat er seine Entwicklung vor allem Guardiola zu verdanken?
Balague: Das Talent hatte er schon vorher. Ich habe mit Frank Rijkaard, Guardiolas Vorgänger, gesprochen. Er hatte schon die Idee, Messi vom Flügel in die Mitte zu ziehen, aber er wollte zunächst sicher sein, dass die Mannschaft sein Spiel versteht. Pep hat es zunächst mit Samuel Eto'o und Zlatan Ibrahimovic als Stürmer versucht, aber dann hat er voll auf Messi gesetzt. Er hat verstanden, was Messi benötigt und das hat er dem Team vermittelt.
Bayern-Trainer unter Hoeneß
Pal Csernai
01.03.1979 - 16.05.1983
Reinhard Saftig
17.05.1983 - 30.06.1983
Udo Lattek
01.07.1983 - 30.06.1987
Jupp Heynckes
01.07.1987 - 08.10.1991
Sören Lerby
09.10.1991 - 10.03.1992
Erich Ribbeck
11.03.1992 - 27.12.1993
Franz Beckenbauer
28.12.1993 - 30.06.1994
Giovanni Trapattoni
01.07.1994 - 30.06.1995
Otto Rehhagel
01.07.1995 - 27.04.1996
Franz Beckenbauer
29.04.1996 - 30.06.1996
Giovanni Trapattoni
01.07.1996 - 30.06.1998
Ottmar Hitzfeld
01.07.1998 - 30.06.2004
Felix Magath
01.07.2004 - 31.01.2007
Ottmar Hitzfeld
01.02.2007 - 30.06.2008
Jürgen Klinsmann
01.07.2008 - 27.04.2009
Jupp Heynckes
27.04.2009 - 30.06.2009
Louis van Gaal
01.07.2009 - 09.04.2011
Andries Jonker
10.04.2011 - 30.06.2011
Jupp Heynckes
01.07.2011 - 30.6. 2012
Pep Guardiola
ab 1. Juli 2013
SPORT1: Gibt es irgendeine Gefahr für Guardiola in München?
Balague: Wenn Sie mein Buch lesen, werden sie sehen, dass Pep ein komplexer Charakter ist. Er ist sehr obsessiv, er legt seine gesamte Energie in seine Arbeit. Das ist eine gute Sache, wenn man Erfolg hat. Aber man muss aufpassen, dass man keinen Schaden nimmt. Er muss das ausbalancieren. Was seine Arbeit als Trainer angeht, habe ich keinen Zweifel, dass er in München erfolgreich sein wird.
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