Hoeneß: Tränen und Vertrauensfrage

Written By limadu on Kamis, 14 November 2013 | 11.19

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Der FCB-Präsident wirkt bei der Jahreshauptversammlung tief gerührt. Er kündigt eine Vertrauensfrage nach dem Steuer-Prozess an.

Von der Jahreshauptversammlung des FC Bayern berichten Mathias Frohnapfel, Michael Gößl und Dominik Stahl

München - Uli Hoeneß stand fassungslos da, die Tränen liefen ihm nur so über das Gesicht. Das schwarze Jackett wirkte fast wie ein Schutzmantel.

Doch es waren Tränen der Rührung, die den Bayern-Präsidenten übermannt hatten.

Zigfach hatte er sich die Jahreshauptversammlung vorher ausgemalt, Szenarien überlegt, wie es denn werden würde vor seiner Bayern-Familie zu stehen - angesichts der Steueraffäre und dem Gerichtsverfahren im März 2014. (DIASHOW: Die Chronologie im Fall Hoeneß)

(Mehr zum Thema Uli Hoeneß und FC Bayern in Bundesliga aktuell, Do., ab 18.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1)

"Uli ist der Spiritus Rector des FC Bayern"

Und jetzt flossen Tränen. Ausgelöst hatte sie Karl-Heinz Rummenigge.

"Uli erlebt eine schwierige Zeit, ich kenne ihn jetzt 40 Jahre", sagte der FCB-Vorstandsboss, während seine Stimme stockte. Dann fügte er an: "Uli ist der Spiritus Rector des FC Bayern, ohne sein Zutun wäre FC Bayern nicht das, was er ist und darstellt."

Mit einem Mal standen alle Mitglieder im Audi Dome, Heimstätte der Bayern-Basketballer, und feierten ihren Präsidenten mit Standing Ovations. Dazu Uli-Uli-Rufe und Gesänge: "Uli Hoeneß, du bist der beste Mann."

Gefühlsachterbahn für den FCB-Präsidenten

Was für ein Kontrast für Hoeneß!

Erst vor zehn Tagen hatte er offiziell vom Gerichtstermin im nächsten Jahr erfahren, immer wieder hatte es danach aus den Medien Fragen nach seinem Rücktritt gegeben. (DIASHOW: Sie bestimmen bei Bayern über Hoeneß)

Als sich Hoeneß wieder gesammelt und die Tränen abgewischt hatte, reagierte er darauf in seinem Rechenschaftsbericht.

Vertrauensfrage nach Gerichtsprozess

"Ich habe meine Präsidiumskollegen gebeten nach dem Prozess eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Ich möchte Ihnen die Möglichkeit geben zu entscheiden, ob ich noch der richtige Präsident für diesen Verein bin", sagte Hoeneß.

Mit einer Vertrauensfrage wird der 61-Jährige somit im kommenden Jahr über seine Zukunft als Präsident befinden lassen.

"Wenn ich keine klare Mehrheit bekomme, werde ich mich jedem Votum unterwerfen", kündigte Hoeneß an.

"Ich habe einen großen Fehler gemacht"

An diesem Abend hätte der langjährige Bayern-Manager vor den 3.500 Mitgliedern im Audi Dome diese Abstimmung mit Bravour bestanden.

Vor der Bayern-Familie legte Hoeneß eine Beichte ab, die in dieser Form so die allerwenigsten erwartet hätten. "Ich habe einen großen Fehler gemacht", gestand er und sprach offen über sein Steuervergehen.

Zudem klagte Hoeneß auch: "Die einzige Selbstanzeige, die so in aller Öffentlichkeit diskutiert wurde, war meine. Dadurch hat sich das in eine Dimension entwickelt, wie ich das vorher nicht erwartet habe."

Hoeneß dankt Fans

Und er erinnerte daran, dass er in den vergangenen Jahren stets alle Einnahmen aus Vorträgen gespendet habe, auch die Einnahmen aus dem Barcelona-Spiel anlässlich seines 60. Geburtstags habe er komplett gespendet.

"Ich möchte mich damit nicht reinwaschen", betonte Hoeneß zugleich. "Ich stehe zu meinem Fehler, ich vertraue der bayerischen Justiz."

Der FCB-Patriarch berichtete von der schwierigen Zeit, die er mit seiner Familie erlebt, "seit die Sache bekannt geworden ist".

Umso mehr helfe ihm jetzt die Zustimmung des ganzen Klubs und der Fans. "Ich möchte mich bedanken, was Sie für mich getan haben."

Und Hoeneß endete seine Rede mit einem großen Versprechen: "Ich werde diesem Verein dienen, bis ich nicht mehr atmen kann!"

Erinnerung an Triplesaison

Hoeneß' Worte bildete den Höhepunkt einer Jahreshauptversammlung, die zum großen Bekenntnis für den Präsidenten wurde. Die Triplesaison trug obendrein zu der ebenso großen wie erstaunlichen Harmonie bei.

Vor Hoeneß mit Spannung erwarteten Aufritt hatte Rummenigge darauf zurückgeblickt. Für den Vorstandschef ein Zuckerschlecken, schließlich reihte man einen Triumph an den anderen.

"Ich möchte mich bei Mannschaft und Trainern bedanken, es ist die beeindruckendste und schönste Zeit, die wir in 113 Jahren FC Bayern erleben", sagte Rummenigge. "Es war nie schöner Fan des FC Bayern zu sein."

Die Mitglieder würdigten die Rückschau, vor allem Filmausschnitte vom siegreichen Champions-League-Finale entzückten sie. Mit "Super Bayern, super Bayern"-Rufen feierten sie die Bilder der letzten Spielzeit, für Jupp Heynckes gab es langanhaltenden Applaus.

Forderung an Guardiola

Sein Nachfolger Pep Guardiola verfolgte die Reden im roten Pullover und weißen Hemd, in Klubfarben also. Rummenigge blickte zum Katalanen und verwies ihn schon mal auf die Klub-WM.

"Es wäre schön, das Finale zu erreichen, lieber Pep", formulierte er seine Forderung charmant. "Ich kenne deinen Ehrgeiz, ich wünsche dir alles Gute."

Dann schweifte Rummenigges Blick zu den vier Pokalen neben ihm auf dem Podium - Meisterschale, DFB-Pokal, Champions-League-Pott und europäischer Supercup: "Was wir hier rechts stehen haben, hatten wir noch nie, aber es ist ja noch Platz."

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Zugleich mahnte Rummenigge in seiner fast einstündigen Rede, den Verein zur Ruhe. "Es tut uns gut, nicht arrogant, sondern unaufgeregt und mit Demut in Spiele zu gehen."

Rekordumsatz in der Triplesaison

Mit Vergnügen reagierte Rummenigge auch auf den Rekordumsatz in dieser Saison.

Denn die Triplesaison erwies sich auch finanziell als goldene. Erstmals knackte der Verein die 400-Millionen-Marke beim Umsatz (Bericht). Die FC Bayern München AG machte einen Umsatz von 432,8 Millionen Euro, ohne den Umsatz aus der Allianz Arena lag der Wert bei 393,9 Millionen Euro.

Dabei erwirtschafteten die Münchner einen Gewinn von 14 Millionen Euro nach Steuern.

"Der FC Bayern ist pumperlgesund, ich weiß nicht, was die Steigerung davon ist, pumperlgesund hoch zwei", kommentierte Rummenigge.

Dann folgte das emotionale Treuebekenntnis für seinen Freund Uli Hoeneß.


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