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Nach dem 0:3 gegen Hoffenheim schreibt die SpVgg den Klassenerhalt ab. Fans und Spieler machen sich gegenseitig Vorwürfe.
Aus Fürth berichtet Frank Hellmann
Fürth - Es war ein Spießrutenlauf nach Aufforderung.
"Wir wollen die Mannschaft sehen", ertönte aus der Fankurve der SpVgg Greuther Fürth. Und als die Spieler dann am Zaun erschienen, setzte es Beschimpfungen und Schmähungen.
Nach einer desaströsen Darbietung im Kellerduell gegen die TSG Hoffenheim - mit der 0:3-Pleite war der Aufsteiger am Ende noch gut bedient ( Bericht) - verlangte die Anhängerschaft Aufklärung.
"Der bitterste Moment der Saison", stammelte Stephan Fürstner hinterher, "da muss man die Fans ein Stück weit verstehen, die Leute zahlen schließlich ein Haufen Geld." (DIASHOW: Der 25. Spieltag)
Historisch schwache Heimbilanz
Und sie bekommen nirgendwo so wenig zu sehen wie am Ronhof, wo in den Räumlichkeiten noch immer die überdimensionalen Schwarz-Weiß-Ablichtungen von den Meisterschaften 1914, 1926 oder 1929 hängen.
Doch die Gegenwart ist gerade fürchterlich: Im 14. Heimspiel sprang wieder kein Sieg heraus - was noch nie einem Bundesliga-Neuling passiert ist -, erst vier Tore haben die Franken zuhause geschossen, Fürth bleibt Letzter mit sieben Punkten Abstand auf Rang 16 ( DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).
Verständlich, dass der Frust sich ein Ventil sucht. "Ich bin noch an den Zaun, um zu beschwichtigen, aber das ist nach solch einer Leistung schwer möglich", erläuterte Fürths Dauerläufer Fürstner.
"Wollt ihr als Lachnummer gehen?"
Galgenhumor genügte beim Publikum nicht mehr, um das Dilemma zu ertragen. Erstmals zeigte sich ein tiefer Riss: Die Fans lachten die Spieler aus, die Spieler kritisierten deswegen die Anhänger.
Und das ging an diesem fränkischen Nachmittag so: Nach ungefähr einer Stunde im nicht einmal ausverkauften Stadion entrollten die Zuschauer zwei Banderolen, auf denen stand: "Der Abstieg ist kein Problem. Doch wollt ihr als Lachnummer gehen?"
Die Leistung der Fürther verstanden die Anhänger als falsche Antwort auf diese Frage, also ergossen sie kübelweise Hohn und Spott über ihr Team.
Erst wurden imaginäre Tore bejubelt, dann frenetisch "Sieg, Sieg" gerufen und schlussendlich wieder wie "So ein Tag, so wunderschön wie heute" geträllert.
Frust und Ärger über den Anhang
Humor ist, wenn man trotzdem lacht? Nicht doch. "Es ist sehr bitter für die Jungs, wenn man nicht mehr ernst genommen wird", gestand der enttäuschte Aushilfstrainer Ludwig Preis.
Kapitän Mergim Mavraj ging gleich auf Gegenangriff über: "Ich finde das sehr schade. Das zeugt nicht von Größe. Diese höhnischen Gesänge hat die Mannschaft nicht verdient."
Präsident Helmut Hack verkniff sich zwar Kritik an der Kundschaft, dafür hisste das Oberhaupt überraschend die weiße Fahne: "Wir können die Tabelle lesen. Es ist Entscheidendes passiert", erläuterte Hack seine Kapitulation im Abstiegskampf: "Ab Montag geht es darum, sich vernünftig aus der ersten Liga zu verabschieden."
Bitterer Abgang für Preis
Vorher will der Unternehmer aber noch einen Fußballlehrer finden, der nächsten Samstag bei Werder Bremen auf der Bank sitzt – für seine Aushilfslösung Preis läuft die von der Deutschen Fußball-Liga gesetzte Frist ab.
Über Namen ließ sich Hack am Samstag nichts entlocken, aber denkbar ist, dass der in der Teefabrik des Präsidenten angestellte Logistikleiter Preis weiter bei der Mannschaft bleibt.
"Es gibt verschiedene Modelle, nur dafür bin ich der falsche Ansprechpartner", flüsterte der tief enttäuschte Interimstrainer, der eingestand, "dass die Mannschaft ihr zweites Gesicht gezeigt hat". Eine nicht bundesligataugliche Fratze.
"Der Wille reicht nicht"
Keiner sprach das nach einer ernüchternden Begegnung mit Hoffenheim, die durch Firmino (10.), Joselu (16.) und den überragenden Tobias Weis (50.) leicht zu Toren kamen, so deutlich aus wie der Kapitän der Spielvereinigung.
"Fußball ist nicht nur Laufen und Leidenschaft. Auch der Wille reicht nicht", stellte Mavraj fest: "Wer in der ersten Liga bleiben will, muss auch Fußball spielen können."
Gerade in dieser Hinsicht wirkten die Gäste aus dem Kraichgau haushoch überlegen.
Spott für Wiese
Und doch gab es auch beim Sieger noch Zoff. Hoffenheims immerhin in beträchtlicher Zahl mitgereisten Unterstützer hatten in Anspielung auf die jüngste Eskapade des suspendierten Tim Wiese - er soll bei einem Handballspiel im VIP-Raum auffällig geworden sein - ein spöttisches Transparent aufgehängt: "Tim, fahr ma' auswärts - wir zahlen für den Alk'!"
Bundesliga-Torschützen 2012/2013
1. Platz (Stand: 09.03.2013)
17 Tore: Robert Lewandowski (Dortmund)
2. Platz
16 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)
3. Platz
15 Tore: Mario Mandzukic (FC Bayern)
4. Platz
12 Tore: Alex Meier (Eintracht Frankfurt)
4. Platz
12 Tore: Adam Szalai (Mainz 05)
4. Platz
11 Tore: Thomas Müller (FC Bayern)
7. Platz
11 Tore: Nils Petersen (Bremen)
6. Platz
11 Tore: Marco Reus (Dortmund)
6. Platz
11 Tore: Vedad Ibisevic (Stuttgart)
10. Platz
10 Tore: Mame Diouf (Hannover)
10. Platz
10 Tore: Artjom Rudnevs (Hamburger SV)
12. Platz
9 Tore: Jakub Blaszczykowski (Dortmund)
12. Platz
9 Tore: Szabolcs Huszti (Hannover 96)
12. Platz
9 Tore: Sascha Mölders (Augsburg)
12. Platz
9 Tore: Heung-Min Son (Hamburger SV)
Wieses Beteuerung, er sei weder angetrunken gewesen noch habe er sich danebenbenommen, glauben ihm offensichtlich selbst die eigenen Anhänger nicht.
Trainer Marco Kurz wollte das Wiese-Thema "nicht zu hoch hängen, das ist nach so einem Sieg nicht das Thema."
Was er lieber festhielt: "Über 90 Minuten war das ein guter, wichtiger Auftritt. Wir werden bis zuletzt kämpfen, und wir glauben, dass wir noch drin bleiben können."
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