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Nach dem Nackenschlag gegen Hoffenheim geht in Bremen weiter die Abstiegsangst um. Auch der Besuch von "König Otto" hilft nichts.
Von Jan Reinold
München/ Bremen - Das Gute am Schlusspfiff ist: Er entlarvt in der Regel die wahren Gefühle von Spielern und Trainern. Viel mehr als die späteren Aussagen vor den Kameras und Mikrofonen.
Clemens Fritz etwa, Kapitän von Werder Bremen, lag nach dem 2:2 (2:0) im Abstiegskrimi gegen 1899 Hoffenheim wie ein Häufchen Elend auf dem Boden ( Bericht).
Nils Petersen schlich mit hängenden Kopf in die Kabine. Kevin de Bruyne weinte sogar. Und Thomas Schaaf, Trainer der seit elf Spielen sieglosen Bremer?
Der 52-Jährige wirkte fassungslos und deutlich angeschlagen, als er kurz nach dem Schlusspfiff vom Spielfeldrand zu seinen enttäuschten Spielern taumelte.
Später aber vermied er es tunlichst, von einer Enttäuschung zu sprechen. Lieber brachte er Durchhalteparolen unter das Volk.
Schaaf denkt nur an Frankfurt
"Leider", meinte der seit Wochen in der Kritik stehende Werder-Coach zum verspielten Zwei-Tore-Vorsprung seines Teams in der Schlussphase, "haben wir das nicht durchgebracht. Aber wir schauen nach vorne. Wir haben die nächste Partie hier gegen Frankfurt. Dann geht's weiter."
Es fragt sich nur, womit es dann weitergeht.
Folgen am kommenden Samstag im Weserstadion das zwölfte sieglose Spiel in Serie und der Absturz auf den Relegationsrang? Oder landet Werder endlich den Befreiungsschlag?( DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)
Eichin hofft auf Freiburg
Mit dem Punkt gegen den Vorletzten Hoffenheim (28 Zähler) hielt Werder (33) die Kraichgauer immerhin auf Distanz. Zu mehr taugte das Unentschieden aber auch nicht.
"Ich hoffe", meinte Werder-Sportchef Thomas Eichin bei LIGA total!, "dass es ein Punktgewinn war und Freiburg am Sonntag Augsburg schlägt."
Sollte der derzeitige Drittletzte FCA (30 Punkte) aber gewinnen, wird man sich in Bremen über nichts freuen können.
Weder über die über 80 Minuten gute Leistung gegen Hoffenheim. Noch über die vorbildliche Unterstützung der Fans.
Auch Glücksbringer Rehhagel hilft nicht
Stadion und Stadt tauchten am Samstag extra in Grün-Weiß.
Auch die extra eingeflogene Trainerlegende Otto Rehhagel war wie viele Spieler der Meistermannschaft von 1988 anwesend.
Im Weserstadion herrschte vor allem nach den Toren von Aaron Hunt (2.) und Kevin de Bruyne (24.) eine Euphorie wie schon lange nicht mehr. Noch in der 79. Minute ging La Ola durchs Stadion (DIASHOW: Der 32. Spieltag).
Warum all das trotzdem nicht zum Sieg reichte, wusste hinterher niemand so genau.
Schaaf beklagt kollektive Fehler
Schaaf wollte nicht "auf Teufel komm raus" einen Schuldigen suchen.
Er zog es vor, die gute Leistung seiner Mannschaft zu loben. Ansonsten blieb er unverbindlich und vage.
"In der Gemeinschaft machen wir gute Dinge und vielleicht auch Fehler. Es waren elf Mann auf dem Platz. Wir hätten das sicherlich gemeinsam verhindern können - das haben wir aber dann nicht", erklärte der Bremer Trainer: "Wir hätten es aber auch vorher entscheiden können, wir hätten das dritte Tor schießen können. Da fehlte uns auch ein bisschen die Ruhe."
Schipplock stört Werder-Glück
Stattdessen aber nutzte der erst in der 66. Minute eingewechselte Sven Schipplock zwei Schläfrigkeiten der Gastgeber zu zwei späten Treffern (85. und 90.+1), und vorbei war es mit der Bremer Herrlichkeit.
"Die Fans haben heute anerkannt, dass wir alles gegeben haben, und sie werden in der nächsten Woche wieder genauso gut Stimmung machen", war sich Werder-Stürmer Petersen aber trotz der "gefühlten Niederlage" gegen Hoffenheim sicher: "Dann ist mir nicht bange, dass wir nächste Woche einen Schlussstrich unter diese Scheiß-Situation stellen können."
Hoffenheim feiert die Moral
Bei Hoffenheim spricht hingegen einiges dafür, dass die "Scheiß-Situation" anhält und bereits am kommenden Spieltag im Abstieg kulminiert.
Bundesliga-Torschützen 2012/2013
1. Platz (Stand: 04.05.2013)
23 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)
1. Platz
23 Tore: Robert Lewandowski (Dortmund)
3. Platz
15 Tore: Mario Mandzukic (FC Bayern)
3. Platz
15 Tore: Alex Meier (Eintracht Frankfurt)
5. Platz
13 Tore: Adam Szalai (Mainz 05)
5. Platz
13 Tore: Vedad Ibisevic (Stuttgart)
7. Platz
12 Tore: Thomas Müller (FC Bayern)
7. Platz
12 Tore: Marco Reus (Dortmund)
9. Platz
11 Tore: Jakub Blaszczykowski (Borussia Dortmund)
9. Platz
11 Tore: Mame Diouf (Hannover 96)
9. Platz
11 Tore: Aaron Hunt (Werder Bremen)
9. Platz
11 Tore: Nils Petersen (Werder Bremen)
9. Platz
11 Tore: Artjom Rudnevs (Hamburger SV)
9. Platz
11 Tore: Andre Schürrle (Bayer Leverkusen)
9. Platz
11 Tore: Heung-Min Son (Hamburger SV)
Und dennoch war den Kraichgauern eher zum Feiern zumute als den Bremern.
"Wir geben nie auf", freute sich 1899-Coach Markus Gisdol über die Moral seines Teams. Und Mannschaftskapitän Andreas Beck meinte sogar: "Der Punkt ist Gold wert."
Schaaf nicht nach Feiern zumute
Fragt sich nur, wofür. Thomas Schaaf waren derlei Gefühle jedenfalls fremd.
Das Festessen am Samstagabend mit seinen ehemaligen Teamkollegen der Helden von 1988 wollte er zwar nicht absagen. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", meinte Schaaf.
Das klang allerdings so, als könne er sich durchaus eine andere Abendgestaltung vorstellen.
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