"Götze ist da vorne verschenkt"

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SPORT1-Experte Strunz sieht Löw nach dem Khedira-Ausfall in der Pflicht. Lahm sieht er rechts, von der falschen Neun rät er ab.

Hallo Fußball-Freunde,

nach der Verletzung von Sami Khedira ist Joachim Löw gefordert.

Der Bundestrainer steht vor der Aufgabe, eine neue Persönlichkeit zu finden. Da muss er auch nach außen klare Signale geben.

Wenn man so flexibel einsetzbar ist wie Philipp Lahm, muss man sich mit der zwar Situation anfreunden. Ich glaube aber trotzdem, dass Philipp rechts hinten verteidigen wird.

Ilkay Gündogan und Bastian Schweinsteiger haben noch viel Zeit, um in Form zu kommen und die Benders haben wir auch noch.

Sami Khediras Ausfall ist deswegen vor allem von der Persönlichkeit und Außenwirkung her ein großer Verlust, sportlich können wir das auffangen.

Aufgrund der offensiven Qualität und der Ausrichtung des Spiels brauchen wir im zentralen Mittelfeld einen, der positionstreu und aggressiv ist, der auch mal ein Foul macht, der was darstellt und repräsentiert.

Das ist auch im Fußball ein wichtiger Faktor, der psychologische Aspekt: Wer ist mein Gegenspieler? Khedira stellt international etwas dar.

Wenn da jetzt ein Bender kommt, bei aller Qualität, ist der psychologische Effekt beim Gegner nicht zu sehen.

Für denjenigen, der da jetzt spielen soll, ist die Rückendeckung sehr wichtig. Da muss sich Löw jetzt schnell entscheiden. Die Aggressivität wird benötigt, nicht die offensive Qualität.

Im Angriff habe ich nicht den Eindruck, dass sich Mario Götze da vorne wohlgefühlt hat. Ich bin gegen diese Lösung.

Wir haben nicht die Spieler wie Barcelona, die es vormachen mit Messi. Ich bin absolut dagegen, dass mal Özil oder Götze vorne spielen.

Wenn dann schon eher Müller, der Gegenspieler bindet, sie in Zweikämpfe verwickelt. Das können weder Özil noch Götze oder Reus, wenn er vorne alleine spielt. Da sind die verschenkt.

Die sind so stark, wenn sie aus der Tiefe kommen, einen Doppelpass spielen. Da sind sie so überraschend in ihren Aktionen.

So nehmen wir ihnen einen Teil der Stärke, die sie mitbringen. Deswegen halte ich das für keine gute Lösung in der Nationalmannschaft.

Bis demnächst,

Euer Thomas Strunz

Ex-Nationalspieler Thomas Strunz wechselt sich in dieser Saison als Experte im Volkswagen Doppelpass und bei der sonntäglichen SPORT1-Kolumne mit Thomas Helmer und Mario Basler ab.

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