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Im Klassiker zwischen Jena und Magdeburg entscheidet sich, wer sich noch wage Hoffnungen auf den Drittliga-Aufstieg machen kann.
München - Carl-Zeiss Jena gegen 1. FC Magdeburg: Dieses Duell versprach lange Jahre absoluten Spitzenfußball. Beide Vereine gehörten in der DDR-Oberliga zum Establishment und sorgten auch international für Furore.
Jena stand im Finale des europäischen Pokalsieger-Wettbewerbs, Magdeburg gewann die Trophäe sogar. Davon können die aktuellen Spieler beider Klubs nur träumen.
Brisanz ist dennoch garantiert, wenn sich die Mannschaften am kommenden Sonntag in Jena zum Regionalliga-Derby treffen.
Es geht schließlich für beide um die letzte realistische Chance auf den Aufstieg in die Dritte Liga und die damit verbundene Hoffnung, in absehbarer Zeit zumindest wieder halbwegs wahrgenommen zu werden in Fußball-Deutschland.
Noch führt in der Nordoststaffel das Überraschungsteam aus Neustrelitz die Tabelle souverän an, allerdings hat die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric das letzte Spiel in Plauen mit 2:3 verloren.
Sie könnten also noch einmal ihre Chance wittern, die zwei Vereine mit der großen Vergangenheit. Derzeit aber scheinen beide zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, als dass sie den strauchelnden Rivalen ins Visier nehmen könnten.
Das Umfeld der Jenaer, die neun Punkte Rückstand auf Neustrelitz haben, ist noch immer gespalten wegen des Einstiegs des belgischen Investors Roland Duchatelet.
Eine einflussreiche Fangruppe hat sich deswegen selbst eine Bedenkpause auferlegt und verweigert seitdem bei jeder Partie die Anfeuerung. Prompt ging das erste Heimspiel des Jahres gegen Wacker Nordhausen trotz Überzahl mit 1:2 in die Hose.
Dazu sorgt der angekündigte Rücktritt von Präsident Rainer Zipfel für weitere Unruhe im Verein. Immerhin gelang am vergangenen Sonntag mit dem 2:1 bei Viktoria Berlin der erste Sieg in der Rückrunde. Schon am Tag zuvor verpasste es der 1. FC Magdeburg, den Druck auf Neustrelitz weiter zu erhöhen.
Im eigenen Stadion unterlag der FCM dem Nachwuchs von Union Berlin mit 1:2, der Rückstand auf Platz eins beträgt damit weiter sieben Punkte. Nach der Niederlage hängt der Haussegen beim siebenmaligen DDR-Pokalsieger wieder einmal mächtig schief.
Trainer Andreas Petersen, der in dieser Spielzeit wegen eines Remplers gegen Nordhausens Coach Jörg Goslar schon für mehrere Spiele gesperrt wurde, giftete gegen den eigenen Sportchef Mario Kallnik.
Dass der sich in dieser wichtigen Phase der Saison für eine Woche in den Urlaub verabschiedet hatte, zeuge von großem Desinteresse an der Mission Aufstieg, ereiferte sich der Vater von Bundesliga-Stürmer Nils Petersen.
Am Sonntag müssen beide Mannschaften die Querelen im eigenen Verein ausblenden und sich auf das Sportliche konzentrieren.
Wem das besser gelingt, hat zumindest noch die theoretische Chance auf Platz eins im Nordosten. Nur der berechtigt zu den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga.
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