"Unerträgliches Rumgeeiere" vor dem Ende

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Das Hickhack um die Zukunft von Frankfurts Trainer Veh geht auf die Zielgerade. Schalkes Sportchef Heldt mauert noch.

Von Thorsten Mesch

München/Frankfurt - Sportlich tritt Eintracht Frankfurt auf der Stelle, doch zumindest in die Trainerfrage kommt Bewegung.

Eigentlich hatten sich Trainer Armin Veh und Vorstandschef Heribert Bruchhagen darauf geeinigt, erst nach Erreichen der 40-Punkte-Marke Gespräche über eine gemeinsame Zukunft zu führen.

Durch die 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart am Sonntagnachmittag (Spielbericht) bleibt Eintracht Frankfurt bei 39 Zählern, doch bis zum nächsten Spiel in zwei Wochen wird wohl eine Entscheidung fallen (DIASHOW: Der 26. Spieltag).

"Rumgeeiere ist auf Dauer unerträglich"

"Es ist so, dass wir in dieser Länderspielpause einfach sagen müssen, was los ist. Wir können nicht sagen, jetzt warten wir mal noch eine Woche oder noch eine Woche", sagte Veh nach der Stuttgart-Pleite bei LIGA total!.

"Dieses Rumgeeiere ist auf Dauer unerträglich", ergänzte der Coach auf der anschließenden Pressekonferenz und kündigte an, die Entscheidung werde vor dem nächsten Bundesligaspiel bei Schlusslicht Greuther Fürth (31. März) gefällt.

"Wir haben gesagt 40 Punkte, aber anscheinend stört uns das, also müssen wir es vorher machen", meinte Veh ( DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).

Wann genau, ließ er offen. Man müsse sich nicht den Druck machen, "morgen oder übermorgen" eine Entscheidung zu verkünden, sondern man solle sich Zeit lassen.

Bruchhagen: Keine Erklärung am Montag

"Ich denke nicht, dass es eine Erklärung geben wird", hatte Bruchhagen vor dem Spiel bei LIGA total! zu den Gerüchten, dass schon am Montag über eine Vertragsverlängerung des Trainers entschieden werde, gesagt.

Vehs Vertrag laufe am 30. Juni aus, "und es ist sein gutes Recht, so zu entscheiden, wie er es für richtig hält. Ich glaube aber, dass die persönliche Entscheidung von ihm noch nicht gefallen ist", sagte Bruchhagen.

Zeichen stehen auf Abschied

Doch liest man zwischen den Zeilen, stehen die Zeichen auf Abschied. Die Anzeichen dafür, dass der 52-Jährige, der gewohnheitsgemäß nur Einjahresverträge unterschreibt, bald bei Schalke 04 auf der Bank sitzen wird, verdichten sich.

Veh trat am Sonntag zwar Gerüchten entgegen, wonach er einen unterschriftsreifen Vertrag der Königsblauen vorliegen habe: "Das kann ich zu 100 Prozent verneinen. Wenn ich etwas gemacht hätte, würde ich es sagen und würde es nicht zurückhalten." Doch ein klares Bekenntnis zur Eintracht gab er nicht ab.

"Dementsprechend heißt es aber nicht, dass ich vielleicht auch nicht mehr in Frankfurt bleibe. Das weiß ich nicht. Wir hocken uns zusammen und werden in Ruhe darüber reden", lavierte der Coach herum.

Heldt vielsagend nichtssagend

Vielsagend nichtssagend äußerte sich auch Schalkes Sportvorstand Horst Heldt. "Ich kann gar nichts ausschließen, weil es noch nicht entschieden ist", antwortete Heldt nach der 0:3-Pleite der Königsblauen in Nürnberg bei LIGA total! auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass Veh zur neuen Saison Trainer auf Schalke werde.

Tags drauf ließ sich Heldt, der 2007 zusammen mit Veh den VfB Stuttgart zur Meisterschaft geführt hatte, nicht viel mehr entlocken.

"Es geht nicht darum, dass Armin Veh mein Wunschtrainer ist. Es geht darum, dass wir eine Entscheidung treffen müssen, mit wem wir in der nächsten Saison zusammenarbeiten", sagte Heldt bei "Sky 90".

Es gebe "Kandidaten, mit denen wir uns beschäftigen", ergänzte er.

"Noch nichts entschieden"

Auf die Frage, ob Veh einer der Kandidaten sei, antwortete Heldt: "Wer unser Verhältnis kennt, weiß, dass wir uns natürlich auch Gedanken machen, ob wir möglicherweise in naher Zukunft wieder einmal zusammenzuarbeiten." Er könne jedoch "nicht bestätigen, dass es automatisch so kommt."

Es gebe "weder eine Absprache, noch gibt es ein schriftliches Angebot, noch gibt es irgendwelche Klarheiten. Ich kann mich nicht dazu äußern und ich kann auch nichts sagen, weil zu diesem Zeitpunkt noch nichts entschieden ist", wand sich Heldt um eine konkrete Aussage.

Schalkes Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies hatte am Freitagabend gegenüber SPORT1 indirekt Gespräche mit Veh bestätigt und erklärt: "Nichts ist perfekt." (Bericht)

Eintracht-Sportchef klagt über Unruhe

Eindeutige Interessensbekundungen gab es von Seiten der Königsblauen bisher nicht - sehr zum Missfallen von Frankfurts Sportchef Bruno Hübner.

Bundesliga-Torschützen 2012/2013

1. Platz (Stand: 17.03.2013)

19 Tore: Robert Lewandowski (Dortmund)

2. Platz

16 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)

3. Platz

15 Tore: Mario Mandzukic (FC Bayern)

4. Platz

12 Tore: Vedad Ibisevic (Stuttgart)

4. Platz

12 Tore: Alex Meier (Eintracht Frankfurt)

4. Platz

11 Tore: Thomas Müller (FC Bayern)

4. Platz

12 Tore: Adam Szalai (Mainz 05)

8. Platz

11 Tore: Nils Petersen (Bremen)

8. Platz

11 Tore: Marco Reus (Dortmund)

8. Platz

11 Tore: Artjom Rudnevs (Hamburger SV)

11. Platz

10 Tore: Mame Diouf (Hannover)

12. Platz

9 Tore: Jakub Blaszczykowski (Dortmund)

12. Platz

9 Tore: Aaron Hunt (Werder Bremen)

12. Platz

9 Tore: Szabolcs Huszti (Hannover 96)

12. Platz

9 Tore: Sascha Mölders (Augsburg)

12. Platz

9 Tore: Heung-Min Son (Hamburger SV)

"Ich hätte mir ein Stück weit einfach nur klare Worte von Schalke gewünscht. Diese Unruhe, die wir hier hereingetragen bekommen, die kommt natürlich von der Seite", sagte Hübner bei "Sky".

"Es wäre einfacher gewesen, wenn gesagt worden wäre 'wir haben Interesse', auch um Armin zu schützen. Warum muss er sich rechtfertigen? Das finde ich schade", ergänzte Hübner.

Bruchhagen: "Noch viele Fragezeichen"

"Ich denke, dass wir ihm überzeugende Argumente entgegenbringen können", gab sich Bruchhagen zuversichtlich, meinte aber auch: "Es gibt noch viele Fragezeichen."

Nun ist es an Veh, auf die Fragen eine klare Antwort zu geben.

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