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Bayerns Star will noch viele Titel gewinnen. Im SPORT1-Interview spricht er über seine Verletzung und das Gladbach-Spiel.
Von Reinhard Franke
München - Karl-Heinz Rummenigge staunte zuletzt nicht schlecht, als er von den Plänen des Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg hörte.
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern sprach aufgrund der jüngsten Transfer-Offensive mit großem Respekt von den Niedersachsen, als er gefragt wurde, ob der VW-Klub demnächst größter Bayern-Jäger sein werde (Bericht).
Arjen Robben sieht vor dem Rückrundenstart bei Borussia Mönchengladbach (Freitag, ab 20 Uhr im LIVE-TICKER und auf SPORT1.fm) aber keinen Grund zur Panik.
"Der VfL hat eine sehr gute Mannschaft. Aber man sollte nicht zu früh in Ehrfurcht erstarren", sagte der Niederländer zu SPORT1: "Die müssen erstmal über einen längeren Zeitraum zeigen, was sie drauf haben."
Vor dem Rückrunden-Auftakt bei den "Fohlen" spricht Robben im SPORT1-Interview zudem über seine Verletzung, die Vorbereitung und seine Zukunftspläne (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).
SPORT1: Arjen Robben, ein paar Tage sind vergangen. Haben Sie die Niederlage im Testspiel bei Red Bull Salzburg schon verdaut (Nachbericht)?
Arjen Robben: Ja, wenn es auch schwerfiel. Ich glaube aber, es ist besser, jetzt gegen Salzburg zu verlieren als gegen Gladbach am Freitag. Aber ganz ehrlich, ich war schon verwundert, als ich zur zweiten Halbzeit eingeschaltet habe. Die erste Hälfte hatte ich nicht gesehen. Ich wusste nicht, wo man das Spiel anschauen kann. Dann habe ich den Sender gefunden und war natürlich total überrascht. Wir müssen das Spiel schnell aus den Köpfen kriegen. Es läuft zwar noch die Vorbereitung, aber ein 0:3 ist heftig. Das hat keiner gewollt.
SPORT1: Kann das Spiel einen Knacks geben für Gladbach?
Robben: Nein, das ginge zu weit. Ich glaube wirklich, dass es vielleicht sogar gut war, jetzt zu verlieren. Da sehe ich es wie Karl-Heinz Rummenigge (Bayerns Vorstandsvorsitzender, Anm. d. Red.). Am Freitag in Gladbach geht es richtig los, und da müssen wir gleich hellwach sein. Wir müssen die ersten Spiele gewinnen, um sofort gut reinzukommen.
SPORT1: Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung?
Robben: Da war alles prima. Wir können alle mit der Vorbereitung zufrieden sein. Nach meiner Verletzung war ich froh, wieder etwas machen zu können. Dieser Zusammenprall mit Augsburgs Keeper Marwin Hitz im Pokalspiel beim FCA so kurz vor der Winterpause war natürlich sehr blöd für mich. Es war eine schwere Verletzung, und von daher war es gut jetzt wieder auf dem Platz stehen und konzentriert arbeiten zu können.
SPORT1: Es heißt, Sie haben immer noch mit den Folgen Ihrer Risswunde aus dem Pokalspiel in Augsburg zu kämpfen. Wie ist der Stand?
Robben: Es ist alles gut. Ich bin jetzt wieder so weit, dass ich mit der Mannschaft trainieren kann, und das werden wir in dieser Woche weiter ausbauen. Ich konnte zuletzt immer besser laufen und habe ein gutes Aufbautraining gemacht. Es sind nur noch wenige Tage bis zum Spiel in Gladbach. Wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht. Für mich ist es vor allem wichtig, mehr und mehr mit dem Team zu trainieren und in den Rhythmus reinzukommen.
SPORT1: Sind Sie in Gladbach womöglich schon im Kader?
Robben: Das hoffe ich, kann es aber noch nicht sagen. Das entscheidet der Trainer.
SPORT1: David Alaba, Rafinha und Jerome Boateng haben zuletzt ihre Verträge verlängert, Franck Ribery betont immer wieder, dass er sich vorstellen kann, seine Karriere bei Bayern zu beenden. Wann verlängern Sie?
Robben: Die Situation ist ganz einfach: Es gab noch keine Gespräche, aber die Intention ist von allen Seiten so, dass wir verlängern. Ich bin absolut bereit dazu. Ich habe schon oft gesagt, dass ich bei Bayern bleiben möchte, weil ich mich in diesem Klub unglaublich wohl fühle. Ich will wie Franck noch lange in diesem Klub spielen und viele Titel gewinnen. Ich bin ganz entspannt in der Sache.
SPORT1: Im Achtelfinale der Champions League kann man nicht so entspannt sein. Da kommt es zum Duell mit dem FC Arsenal. Wie gefährlich wird das?
Robben: Das war für mich der härteste Brocken im Los-Topf. Es ist aber wieder eine schöne Herausforderung für uns. Wir müssen unseren Rhythmus finden, und dann wird alles gut.
Bayern-Trainer unter Hoeneß
Pal Csernai
01.03.1979 - 16.05.1983
Reinhard Saftig
17.05.1983 - 30.06.1983
Udo Lattek
01.07.1983 - 30.06.1987
Jupp Heynckes
01.07.1987 - 08.10.1991
Sören Lerby
09.10.1991 - 10.03.1992
Erich Ribbeck
11.03.1992 - 27.12.1993
Franz Beckenbauer
28.12.1993 - 30.06.1994
Giovanni Trapattoni
01.07.1994 - 30.06.1995
Otto Rehhagel
01.07.1995 - 27.04.1996
Franz Beckenbauer
29.04.1996 - 30.06.1996
Giovanni Trapattoni
01.07.1996 - 30.06.1998
Ottmar Hitzfeld
01.07.1998 - 30.06.2004
Felix Magath
01.07.2004 - 31.01.2007
Ottmar Hitzfeld
01.02.2007 - 30.06.2008
Jürgen Klinsmann
01.07.2008 - 27.04.2009
Jupp Heynckes
27.04.2009 - 30.06.2009
Louis van Gaal
01.07.2009 - 09.04.2011
Andries Jonker
10.04.2011 - 30.06.2011
Jupp Heynckes
01.07.2011 - 30.6. 2012
Pep Guardiola
ab 1. Juli 2013
SPORT1: Zum Fußball gehören die Fans. Sie waren am letzten Sonntag bei einem Fanklub-Treffen in Obing. Ist das am freien Tag für Sie eher lästig oder eine willkommene Abwechslung?
Robben: Ich finde so ein Treffen mit den Fans immer sehr schön. Das hat auch Tradition. Ich habe das bei meinen früheren Vereinen Chelsea und Real Madrid nicht gehabt. Den Kontakt mit den Fans finde ich sehr wichtig. Für mich ist so ein Termin alles andere als anstrengend.
SPORT1: Wer ist der stärkste Konkurrent für die Bayern in der Rückrunde? Karl-Heinz Rummenigge sagte zuletzt, dass der VfL Wolfsburg gefährlich werden kann.
Robben: Ich glaube noch immer, dass Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund unsere härtesten Verfolger sind. Die sind Zweiter und Dritter. Wir müssen aber dafür sorgen, dass wir nicht unsere eigene Konkurrenz werden. Wir müssen auf uns selbst schauen, weitermachen und dranbleiben. Wir dürfen nicht nachlässig werden und denken, dass alles von alleine geht.
SPORT1: Wie sehen Sie die Wolfsburger, die jetzt mit Kevin De Bruyne ihren Königstransfer getätigt haben?
Robben: Der VfL hat eine sehr gute Mannschaft. Aber man sollte nicht zu früh in Ehrfurcht erstarren. Die müssen erstmal über einen längeren Zeitraum zeigen, was sie drauf haben. In der Zukunft muss man auf Wolfsburg aufpassen, doch ein weiteres starkes Team ist nur positiv für den deutschen Fußball.